Mono 4T Exhibition - Abschlussausstellung der Mono Residency
Anfang 2023 besuchten zehn Nachwuchsdesigner:innen die Mono Manufaktur in Mettmann. Sie folgten damit der Einladung zur ersten „Mono Residency“, einem von Mono initiierten Förderprojekt in Kollaboration mit German Design Graduates.
Zum Projektauftakt konnten die teilnehmenden Designer:innen – eine 10-köpfige Auswahl der Graduates-Jahrgänge 2018-2022 – Einblicke in die Produktion der Manufaktur gewinnen und haben das Briefing für die Umsetzung erhalten: Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Mono Teekanne, designt von Tassilo von Grolman, erhalten die Jungdesigner:innen den Auftrag, eigene und vollständig neue Kunst- und Designobjekte zu entwickeln, welche die Materialität und Typologie der Mono Teekanne aufgreifen.
Der Prozess
In den Wochen nach dem Kick-Off erarbeiteten die Teilnehmer:innen ihre ersten Ansätze und Ideen. Die 6. Generation des Familienunternehmens Johannes (Kreativdirektion) und Matthias Seibel (Produktionsleitung) standen dabei in ständigem Austausch mit den Jungdesigner:innen, um die Entwicklungs- sowie Fertigungsprozesse in enger Zusammenarbeit zu optimieren. Für die Ausführung der einzelnen Designprojekte wurden den Graduates je nach Bedarf Materialien und Einzelteile des Mono Teeportfolios in benötigter Menge zur Verfügung gestellt.
Die erarbeiteten Designideen, die mitunter spezialisierter Fertigungstechniken bedurften, wurden von den „Residencies“ teils in eigenen Ateliers und Werkstätten, teils unter Zuhilfenahme externer Dienstleister:innen auf höchstem fachlichen Niveau umgesetzt. Am 20. April und nach einem letzten Schulterblick trafen die zehn fertigen Objekte in der Mono Manufaktur ein.
Das Ergebnis
"Cheers" von Claire Wildenhues
Die Verwandlung von Mono Teetassen in Schaumweingläser. Wie junge Zweige ranken gewundene Drähte um die in die Länge gezogenen Glasgefäße und finden eigenwillige Wege. Während die Mono Teekanne seit vier Jahrzehnten in ihrer Form unverändert hergestellt wird, gleicht keines dieser Gläser dem anderen. Jedes einzelne steht für einen individuellen Pfad. Gemeinsam stoßen sie an auf ihre Unterschiedlichkeit: Cheers!
"Chubby Tea" von Elena Kayser
Vertrautes Symbol einer Geburtstagszeremonie. Luftballons sind der Inbegriff von Festlichkeit. Inspiriert von dieser Symbolik wirkt das sonst so filigrane Gestell der Mono
Filio Teekanne hier wie aufgeblasen. Nur das Volumen
des Gestells wird vervielfacht, während Form und Radien unverändert bleiben. Durch seine Optik erinnert das Objekt an Ballonkunstwerke, wie man sie von Jahrmärkten oder Geburtstagsfeiern kennt. Nicht annähernd so vergänglich wie seine fern verwandten Ballontiere, ist Chubby Tea ein ganz besonderes Einzelstück.
"Bloom" von Julian Ribler
Ein Strauß einzigartiger Blumen. Inspiriert von der Idee,
die Komponenten der Mono Tee Serie hervorzuheben, die normalerweise als unauffällige aber wesentliche Assistenten dienen, lädt Bloom diese Helfer ein gemeinsam zu feiern. Durch die Verbindung von Siebablageschalen und Stövchentellern entsteht eine Sammlung origineller Blüten, jede in einer individuellen Kombination, unvergänglich schön.
"Klang" von Justus Hilfenhaus
Ein interaktives Sound-Objekt. Die in ihrem Ursprung auf das Geschmackserlebnis ausgerichtete Mono Tee Serie findet in diesem Ensemble eine neue, auditive Zelebration. Gläser werden zu Klangkörpern. Mit Wasser befüllt, lassen sie in ihren unterschiedlichen Formen durch leichtes Anschlagen zueinander passende Töne erklingen. Eigens für das Objekt entwickelte Schlägel (angelehnt an die Mono Ring Reedition von Designer Mark Braun) laden dazu ein, die an eine Geburtstagstorte erinnernde Skulptur nicht nur zu bestaunen, sondern auch zu spielen.
"Classic Side Tables" von Marie Radke
Mono Classic transformiert zum Beistelltisch. Aufgegriffen wurde die Designsprache der ersten Mono Teekanne (Classic von 1983) und auf größere Dimension skaliert. Zentrale Gestaltungselemente der auf dem Stövchen stehenden Teekanne wurden in Form und Materialität auf elegante Weise in zwei Beistelltische übertragen. Während der größere Tisch das Siebgeflecht als Oberfläche
nutzt, integriert der kleinere Tisch das Teekannenglas
als eingelassene Schale. Die umrahmende Ronde bietet ausreichend Platz zum Abstellen von Weingläsern, Kaffeebechern und natürlich Teetassen.
"Dots" von Matthias Gschwendtner
Eine Ikone in buntem Konfetti-Kleid. Borosilikatglas ist ein Material, das im “Lampworking” - einer traditionellen Technik der Glasverarbeitung - weit verbreitet ist. Die Vorzüge dieses Werkstoffs, mit seinen außergewöhnlichen Eigenschaften, findet auch in der Mono Tee Familie seinen Einsatz. Dots hingegen nutzt die Qualitäten des besonderen Glases auf andere Weise. Farbige Glasstäbe mit gleichen Materialeigenschaften werden vorsichtig geschmolzen und mit einem Brenner auf die Mono Gläser aufgetragen. Durch die Kombination dieses handwerklichen Finishs mit dem industriell gefertigten Produkt, verwandelt sich diese Mono Teekanne in ein kunstvolles Unikat.
"Monosilien" von Paula Mühlena
Eine Besteckgarnitur für den Garten. Das Urprodukt
der Marke Mono sind Bestecke. Inspiriert von ihrem Werkzeugcharakter, erforschen die Monosilien mittels Mono Tee Elementen einen neuen Kontext. Das Ergebnis ist ein Ensemble origineller Utensilien für den Garten. Alle vier Werkzeuge enthalten charakteristische Designkomponenten der Mono Tee Produkte und stellen ihre Universalität fantasievoll unter Beweis.
"TL40" von Sascha Huth
Ein modulares Leuchtkörpersystem. Allzuoft werden Teelichter zweckentfremdet. Ein ähnlicher Ansatz liegt der Leuchte TL40 zugrunde, welches Mono Tee Elemente in neuer Funktion zusammenbringt. Die im Deckel eingefasste LED wird durch das sie umschließende Sieb in ihrer Leuchtkraft leicht gedimmt und erzeugt so eine angenehme Lichtstimmung. Die aufgelegte Leuchtkugel lässt sich flexibel neigen. Zusätzlich kann die Lichtintensität durch einen integrierten Touchsensor reguliert werden. Dank eines Akkus mit USB-Anschluss bringt TL40 gemütliche (Tee-) Atmosphäre nach drinnen und draußen.
"Feuerwerksspieler" von Silvio Rebholz
Pyrotechnik im Glas. Der Feuerwerksspieler ermöglicht choreographierte Feuerwerke. Umschlossen von sieben Mono Tee-Glasbehältern werden kleine, kontrollierte Fontänen in einer koordinierten Abfolge gezündet. Ein eigens für “40 Jahre Mono Tee” entwickeltes Geburtstagsfeuerwerk geeignet für Innenräume und ohne Feinstaubbelastung.
"Aqua Park" von BNAG (Oliver Boualam & Lukas Marstaller)
Ein Wasserspiel in Endlosschleife. Aqua Park zelebriert die Freude an plätscherndem Wasser. Ein ewiger Fluss kaskadiert über eine Treppe aus 6 Mono Teekannen, befestigt auf einer Holzkonstruktion. An der letzten Stufe angekommen, befördert eine Pumpe das Wasser durch einen Schlauch wieder hinauf, damit der Spaß von vorne beginnen kann. Das meditative Erlebnis hat eine ähnlich beruhigende und zugleich belebende Wirkung, wie eine frisch aufgebrühte Tasse japanischer Sencha.
Die Ausstellung
Das Ergebnis des „Mono Residency“-Projekts sollte der Öffentlichkeit im Rahmen eines Ausstellungsevents präsentiert werden – der Mono 4T Exhibition. Als Ausstellungsort diente der Lobe Block, ein brutalistischer Monumentalbau im Herzen von Berlin-Wedding.
Am 5. Juli 2023 kamen dort zahlreiche Gäste zusammen, um den Abschluss des Projekts und damit die erstmalige Präsentation der zehn vielfältigen Designobjekte live mitzuerleben. Zusammen mit den Graduates feierten rund 400 Kunst- und Designinteressierte von jung bis alt, aus Berlin und darüber hinaus, von Studierenden über Dozent:innen bis hin zu namhaften Gesichtern aus der Kreativszene bei strahlendem Sonnenschein die kreativen Einzelstücke und damit den 40. Geburtstag einer Designikone.
Tassilo von Grolman, Ehrengast der Veranstaltung und Urvater des Mono Teekannendesigns brachte es auf den Punkt: „Ich bin beeindruckt von so viel unbändiger Ambition, kreativem Geist und gestalterischer Kraft einer neuen Generation. Macht weiter so!“
Mono 4T Exhibition goes Vienna
Die Reise ging weiter. Im September 2023 wurde die Mono 4T Exhibition im Rahmen der Vienna Design Week ausgestellt. In der Kappelle eines ehemaligen Hotels im Untergeschoss der Festivalzentrale waren die zehn Kunst- und Designobjekte auf 120 Quadratmeter erneut zu bestaunen. Im Rahmen der Design Week lud Mono außerdem zu einem besonderen Gespräch. Unter dem Titel “Being a designer - gestern, heute und morgen” unterhielten sich drei Generationen Designer:innen (Mikaela Dörfel, Mark Braun, Marie Radke und Silvio Rebholz) über ihren Job. Moderiert wurde der Talk von der Journalistin Valerie Präkelt.
Bild Credits
Studiofotos der zehn Kunst- und Designobjekte von Nadia Morozewicz
Mono 4T Exhibition im Lobe Block fotografiert von Sven Serkis
Mono 4T Exhibition auf der Vienna Design Week von Theresa Schadenhofer